Der Council for German Jewry (CFGJ) war eine 1936 von britischen Juden gegründete Organisation, die deutschen Juden helfen wollte, Deutschland zu verlassen. Der CFGJ entstand als Antwort auf die Nürnberger Rassengesetze von 1935; er entwarf einen Plan in dessen Folge 100.000 deutsche Juden im Alter zwischen 17 und 35 Jahren die Möglichkeit gehabt hätten, Deutschland auf eine organisierte Weise zu verlassen: eine Hälfte nach Palästina, die andere Hälfte in andere aufnahmewillige Länder. Der CFGJ hoffte zudem, dass weitere 100.000 deutsche Juden ohne seine Hilfe emigrieren könnte. Die Ziele des CFGJ ließen sich nicht oder nur teilweise realisieren; dennoch gelang es ihm nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs fast 100,000 Juden dabei zu helfen, Deutschland zu verlassen. Er finanzierte auch Trainingsprogramme für ausreisewillige Juden in Deutschland und in anderen Ländern. Während des Krieges beschränkte der CFGJ seine Arbeit auf Hilfen für Flüchtlinge, die sich bereits in Großbritannien aufhielten. (Quelle: EHRI-Projekt: Council for German Jewry)
Der Name des Camps ist bislang ungeklärt. Ob das Camp zu Ehren von oder in Erinnerung an Herbert Kitchener, 1. Earl Kitchener dessen Namen trägt, ließ sich nicht verifizieren. Eine Publikation über ein ähnliches Camp bei Seaford (East Sussex), die den Titel Kitchener’s Camps at Seaford: A First World War Landscape on aerial photographs trägt, legt nahe, dass die Bezeichnung Kitchener Camp sich davon herleitet, dass im Süden und Südosten Englands eine Vielzahl von Camps zur Unterbringung von Kitcheners Armee errichtet worden waren. Auch die Abbildungen der Unterkünfte im Seaford Camp weisen große Ähnlichkeiten zu denen in Richborough/Sandwich auf. (Robert Skinner: Kitchener’s Camps at Seaford: A First World War Landscape on aerial photographs, English Heritage, 2011)
Kitchener Camp: Information about the diary of Phineas May. Die Webseite enthält einen Einleitung und ermöglicht den Zugriff auf die Transkripte der Tagebücher, deren Original in der Wiener Library aufbewahrt werden. Auch für das Buch von Clare Ungerson (siehe Literatur) hatten diese Tagebuchaufzeichnungen eine große Bedeutung.