Wolfgangs von Kempelen k. k. wirklichen Hofraths Mechanismus der menschlichen Sprache nebst der Beschreibung seiner sprechenden Maschine. Wien, 1791.
[Wusste von den Aufschlagzungen in Orgeln:]
Seite 391,
„Eben so wußt’ ich, daß man schon seit langer Zeit, besonders in Frankreich, die sogenannte Menschstimme, die eben aus solchen großen und kleinen Clarinetmundstücken besteht, in Orgeln angebracht hat; allein da diese die Menschenstimme nur sehr unvollkommen nachahmen, und daher ein betäubendes Geton verursachen, so fand ich sie für mein Vorhaben nicht tauglich.“
[Haupterkenntnis, nicht die Tonhöhe, sondern die Formation ist wichtig:]
Seite 397 398,
„Dieses alles zusammen genommen, ist die Sprache oder Artikulation nichts anderes als Stimme, die durch verschiedene Öffnungen durchgeht. Dieser Satz bestätigte sich durch Versuche und Entdeckungen täglich mehr und wuchs bey mir bis zur mathematischen Gewißheit.“
Seite 402,
(*)
[Beschaffenheit der Aufschlagzungen:]
„Sowohl wie man die Pfeifen stimmen kann, als auch ihnen den rauhen Ton benehmen könne, wird unten gezeigt werden.“
Seite 412,
„Um diesen Stimmrohre die Rauigkeit und das hölzerne Schnarren zu benehmen, dagegen aber einen weicheren, und angenehmeren Ton zu geben, überziehe ich die Ränder der Rinne, als auch das elfenbeinerne Blättchen, oder die Zunge an der unteren Seite mit einem dünnen weichen Handschuhleder. Es wird nämlich ohne viel Umstände ein Stück Leder mit feinem Leim angeleimet, doch so, daß die glatte Seite des Leders auswendig kömmt, dann wird das überstehnde genau an der Kante des Elfenbeins weggeschnitten.“
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Seite 392,394,
Einfachrohrblatt einer Sackpfeife oder eines Dudelsacks wurde für erste Versuche verwendet.digital.slub-dresden.de