In den 1950er Jahren übliche Vorbehalte exemplifiziert etwa bereits die frühe, insgesamt wohlwollende Besprechung von Karl Ferdinand Werner: Hauptströmungen der neueren französischen Mittelalterforschung, in: Die Welt als Geschichte 13 (1953), S. 187–197. Die massivste Polemik wurde von Gerhard Ritter und Hermann Heimpel geäußert; vgl. dazu etwa Heinz-Gerhard Haupt: Tendenzen in der bundesrepublikanischen Frankreichforschung, in: Michael Nerlich (Hg.): Kritik der Frankreichforschung 1871–1975, Karlsruhe 1977, S. 188–199. Vielbeachtet wurden etwa die informierteren kritischen Kommentare von Robert Deutsch: „La Nouvelle Histoire“ – Die Geschichte eines Erfolges, in: Historische Zeitschrift 233 (1981), S. 107–129; Michael Erbe: Zur neueren französischen Sozialgeschichtsforschung. Die Gruppe um die „Annales“, Fink, Darmstadt 1979. Ders.: Zur Rezeption der Annales-Historie in der Bundesrepublik, in: Lendemains 6 (1981), S. 68–76; vgl. auch Ernst Hinrichs: Läßt sich die Geschichte mit Brettern vernageln? Bemerkungen zu deutsch-französischen Annäherungen in der Geschichtsforschung, in: Niedersächsische Landeszentrale für Politische Bildung (Hg.): Frankreich und Deutschland. Zur Geschichte einer produktiven Partnerschaft, Hannover 1986, S. 129–143. Ausführlicher zur Rezeptionsgeschichte besonders in der deutschsprachigen Historiographie Peter Schöttler in Middell/Sammler (1994) und Steffen Kaudelka: Rezeption im Zeitalter der Konfrontation, Französische Geschichtswissenschaft und Geschichte in Deutschland 1920–1940, Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 2003, und Peter Schöttler: Die „Annales“-Historiker und die deutsche Geschichtswissenschaft, Tübingen 2015 mit zahlreichen, zum großen Teil neu bearbeiteten Aufsätzen der letzten Jahrzehnte dieses Autors.