Das Gemälde hing viele Jahrzehnte in der Thomasschule. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde es mehrfach „aufgefrischt“ und übermalt, wobei ein Teil des ursprünglichen Ausdrucks wohl verlorenging bzw. verwischt wurde. 1913 kam das Original ins Stadtgeschichtliche Museum Leipzig, wo versucht wurde, die Übermalungen so gut es ging wieder zu entfernen. Eine 1748 von Haußmann selbst angefertigte Kopie des Bildes von 1746 befand sich zunächst wohl im Besitz von C. P. E. Bach, galt dann lange Zeit als verschollen und wurde 1952 durch William H. Scheide (Princeton, New Jersey) erworben, der das Bild nach seinem Tod 2014 testamentarisch dem Bach-Archiv Leipzig vermachte. Bei den beiden Haußmann-Bildern handelt es sich um die einzigen Bilder, bei denen Bachs Identität eindeutig feststeht; bei allen anderen Porträts, die Bach zugeschrieben werden, ist die Zuordnung unsicher. Siehe dazu The Face Of Bach (Memento vom 14. Juli 2011 im Internet Archive). Bachs Identität ist bei den Haußmann-Gemälden deswegen gesichert, weil er auf dem Gemälde eine eigene Komposition in der Hand hält, den Canon triplex a 6 voci (sechsstimmiger Dreifach-Kanon, BWV 1087), eine kunstvolle kanonische Variation aus dem Thema der Aria der Goldberg-Variationen. Siehe dazu youtube.com (Memento vom 16. Juli 2013 im Internet Archive).