„Die Protagonistin, ein kleines Mädchen, wächst bei ihrer psychisch kranken Mutter auf. Das Lesen dient ihr zur Aufrechterhaltung ihrer psychischen Integrität, als Trost nach traumatisierenden Erlebnissen und als einzige Quelle einer wenigstens temporären Geborgenheit. Sie fühlt sich «aufgehoben im Rhythmus der Sprache», kann durch Gedichtzeilen ihre Seelennot benennen, sie damit bannen und sich ihrer Existenz versichern. [...] Die Besonderheit von Sorias Erzählung sind die Verbindung von poetischer Intensität und psychologischer Authentizität, der scharfe Blick für die existenzielle Dimension des kindlichen Leseerlebnisses, für die Fähigkeit, bei der Lektüre alles rundherum wegzublenden und sich in einem tiefen Lustempfinden zu verlieren.“, in: Günther Stocker, Lektüreszenen. Was die moderne Literatur vom Lesen weiß, in: Neue Zürcher Zeitung, 25. August 2007