Elke Schlote: Bildungsfernsehen historisch (1,3 MB).Internationales Zentralinstitut für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI), München, abgerufen am 1. September 2017Den Vorschulformaten „Die Spielschule“ (1969) und „Das feuerrote Spielmobil“ (1972–1981) lag ein Erzählkonzept im 30-Minuten-Format zugrunde, das die reale Welt dokumentieren wollte und ohne Studioanteile auskam. Eine Situation sollte in einem ruhigen Erzählfluss erlebbar werden. Das feuerrote Spielmobil wollte ein permanentes Experiment in „kritischem Erleben“ sein. Die Kamera folgt dem feuerroten Wagen, der herumfährt und filmt. Es war wie ein Befreiungsschlag gegen die bisherigen Kinderprogramme: ohne festen Schauplatz, „draußen“, „kein Ghetto mit einer geschlossenen Puppen- oder Menschengesellschaft“ (S. 17).
Bayerischer Rundfunk – Programm Januar–Juni 1978. Herausgegeben vom Bayerischen Rundfunk, München (PDF): Das feuerrote Spielmobil (S. 160) Die ersten 13 Sendungen sind Wiederholungen der erfolgreichen Märchenserie aus den Jahren 1975/1976. Diese Märchen des „feuerroten Spielmobils“ (frei nach Erzählungen der Brüder Grimm) haben seinerzeit beachtliche Aufmerksamkeit gefunden. Sie beschreiben keine skurrilen Menschen oder antiquierte Welten, sondern zeigen die persönlichen und sozialen Motive der Märchenhelden, so daß die Kinder mit ihren eigenen Erfahrungen und Problemen vergleichen können. Wie sehr dies gelungen ist, zeigt auch der große Zuspruch seitens der Erwachsenen, die ihrerseits den Märchen der Brüder Grimm neue Einsichten abgewinnen konnten. Im Anschluß an diese 13 Märchensendungen zeigt „Das feuerrote Spielmobil“ die ersten 30 Filmgeschichten, die vor Jahren für die Reihe entwickelt wurden. Sie stehen in engem Zusammenhang mit der Konzeption der Märchengeschichten, da auch bei ihnen das Verständnis für soziales Verhalten in den Mittelpunkt gestellt ist…
Bayerischer Rundfunk – Programm Januar–Juni 1978. Herausgegeben vom Bayerischen Rundfunk, München (PDF): Das feuerrote Spielmobil (S. 126): Anfang Mai 1978 setzt „Das feuerrote Spielmobil“ seine Geschichten aus dem Haus mit der Nummer 30 fort. Es hat sich gezeigt, daß die Konzeption der 1977 produzierten 18 Sendungen großen Zuspruch bei den Kindern, aber auch bei deren Eltern und Großeltern gefunden hat. Sinn der Konzeption, Episoden aus dem Leben und von den Problemen der Bewohner, des Hauses mit der Nummer 30 zu erzählen, ist: die Interessen sowohl der Kinder als auch der Erwachsenen gleichwertig herauszustellen. Nicht selten versuchen ja Kinder, ebenso wie die Erwachsenen, ihre eigenen Interessen durchzusetzen. Das Haus mit der Nummer 30 ist ein Versuch, zu zeigen, wie Kinder und Erwachsene besser miteinander auskommen können, wenn sie lernen, aufeinander einzugehen. Die Autoren erzählen in erster Linie für die Fünf- bis Achtjährigen mit der Absicht, Handlungen und Probleme zu erklären. Das Kindgemäße soll darin liegen, den Kindern das Gefühl und die Einsicht zu vermitteln, daß sie gleichberechtigt neben den Erwachsenen stehen. Sie sollen aber auch neugierig sein und sich für die Interessen der Erwachsenen genauso interessieren wie für die eigenen.…
Vorschul-TV: „Es rappelt in der Kiste“. Auf den stürmischen „Sesamstraßen“-Frühling folgt ein heißer TV-Vorschul-Herbst. Der Bayerische Rundfunk zeigt ein völlig neu konzipiertes „Feuerrotes Spielmobil“, das ZDF macht eine „Rappelkiste“ auf. Beide Früherziehungs-Serien sollen Kleinkinder zu „autonomem Handeln“ ermutigen -- Grund zu weiterem Jubel und Protest. In: Der Spiegel. Nr.40, 1973, S.174–177 (online – 1. Oktober 1973).
Zeichentrickfigur Wumi: Eine weitere wichtige Figur ist Wumi, eine Comicfigur, eine Comicfigur, die ihre Eigenschaften und Fähigkeiten unmittelbar aus ihren Bedürfnissen entwickelt. Quelle: Bayerischer Rundfunk – Winterprogramm 1973/74 (S. 136). Herausgegeben vom BR(Archiv).