CDS I A 1, Nr. 166: sex villas, unam in provincia Nisani in burgwardo Wosice
CDS I A 1, Nr. 99: Omnium dei: nostrique fidelium tam futurorum quam presentium sollers industria noverit, qualiter nos ob amorem et peticionem ECHEHARDI marchionis nostri fidelis cuidam militi suo scilicet IARMIR dicto in villa SCVTROPEI, si inibi fieri possit, sin autem in proximis locis tres regales mansos in burchwardo GVODEZI nec non in comitatu prenominati marchionis sitos in proprium tradidimus.
CDS II 1, Nr. 11, Anm. a): Setle, cethla wahrscheinlich verwandt mit dem slawischen sedlak, Dorfbewohner, Bauer, dürfte eine Niederlassung Ackerbau treibender Menschen bezeichnen.
CDS II 1, Nr. 19 vom 19. Juli 1013: K. Heinrich eignet dem durch feindliche Verwüstungen in seinen Einnahmen sehr geschädigten Stift sechs Ortschaften in den Gauen Dalaminci, Gudici und Niseni […] Ideo eidem praefatae ecclesiae sex villas nostrae proprietatis concedimus, quatuor in pago Dalaminci Glupp, Difnouuocetla, Zenizi, Miratina cethla, V tam in pago Gudici nomine Golenciza cethla, VI tam in Niseni Brochotina cethla cum mancipiis utriusque sexus, silvis, venationibus, aquis aquarumve decursibus, piscationibus, molendinis, pratis, pascuis, aedificiis, viis et inviis, exitibus et reditibus ac cum omnibus appertinentiis inquisitis seu inquirendis.
Innocentius episcopus servus servorum dei venerabili fratri Godebaldo Misennensi episcopo eiusque successoribus canonice substituendis in perpetuum …CDS II 1, Nr. 45 Mit Godebaldo Misennensi episcopo ist Bischof Godebold von Meißen gemeint, welcher von 1119 bis 1140 dieses Amt innehatte († 31. August 1140).
Ernst Gotthelf Gersdorf: Urkundenbuch des Hochstifts Meißen Teilband 1: 962–1356 (= Codex diplomaticus Saxoniae regiae. 2. Hauptteil / 1), Giesecke & Devrient, Leipzig 1864, S. 49: P. Innocenz II. bestätigt der Stiftskirche alle Rechte und Besitzungen, namentlich die Erwerbungen von fünf Dörfern in der Provinz Nisanen durch Schenkung eines slawischen Edlen Namens Bor.
In quibus haec propriis duximus exprimenda vocabulis, videlicet quinque villas inferius annotatas, quarum una vocatur Cozebude, alia Jazelice, alia Hermanni villa, alia vero Bulsize, atque alia Nicradewice, quas utique quidam liber homo Bor nuncupatus, natione Sclavus, in provincia Nisanen in burgwardo Woz, praesentibus et collaudantibus duobus filiis suis Wichardo et Luthero in praesentia Heinrici secundi regis et aliorum quam plurium principum Misinensi ecclesiae traditit.CDS II 1, Nr. 47
Haec Benno decimus Misinensis ecclesiae episcopus scripsit et sigilli sui impressione signatum corroboravit. Ista sunt nomina villarum, quas Bor et filii eius in concambium dederunt Wighardus et Liuthegerus Misinensis ecclesiae sine werra et omni contradictione: Gozebudi, Oicice, Grodice, Cinici, Luderuwice.CDS II 1, Nr. 32, S. 37; Luderuwice fehlt in Nr. 32 B.
sex villas, unam in provincia Nisani in burgwardo Wosice, que vocatur Mocozice, quinque in regione Milce, quatuor ex his in burgwardo Schizani, quintam Posarice vocitatam Misinensi aecclesiae in proprium tradidimus. In: CDS I A 1, Nr. 166, angeblich am 17. Mai 1091 in Mantua (Italien) ausgestellt.
CDS II 1, Nr. 29 angeblich vom 29. Oktober 1068: K. Heinrich IV. schenkt der Stiftskirche zum Vortheil des Capitels zwei königl. Hufen zu Löbtau im Burgwart Pesterwitz des Gaues Nisan. (… duos regios mansos sitos in villa Livbitvwa, et si ibi aliquid defuerit, in proximo cum bene aratis agris implendis in pago Nisani in burchuuardo Bvistrizi cum omnibus suis appendiciis …); die Zuordnung von Pesterwitz zum burchuuardo Bvistrizi wird von moderneren Historikern in Zweifel gezogen.
CDS II 1, Nr. 48.: Unde universis Christi regnique nostri fidelibus notum esse volumus, qualiter altercationem quandam, quae inter Meinwardum venerabilem Misinensem episcopum et illustrem marchionem Cvnradum fidelem nostrum erat, ipsis utrimque sponte collaudantibus decidimus.
hov.isgv.de
Bulsitz (Bultzsch, Poltz) † (Wüstung) im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen: 1140 als Bulsize (CDS I/2/134) erwähnt, auch Poltz, Bultzsch, Polschberg
Die erste urkundliche Erwähnung Naundorfs 1144. In: Webseite des Dorf- und Schulvereins Radebeul Naundorf e. V.: Die Mitglieder des Meißner Domkapitels sollen zwei Dörfer, nämlich Döltzschen und das nahe dabeiliegende Naundorf haben, der Bischof aber soll das andere Naundorf, welches auf der anderen Elbseite gelegen ist, gemäß der inzwischen getroffenen Vereinbarung behalten, so aber, daß dieser es als Lehen dem Sohne des Markgrafen einräumt, dafür aber der Markgraf das Dorf Gohlis zur freien Verfügung besitzt. Alle Dörfer der Meißner Kirche, die in der Provinz Nisan liegen, sind von Bauverpflichtungen an der markgräflichen Burg und vom öffentlichen Wachdienst befreit.
Otto III. - RI II,3 n. 956l2 - 984 (Juni) - Meissen: Die Truppen des böhmischen Herzogs trennen sich in Alt-Mügeln von Heinrich und kehren nach Böhmen zurück. Ihr Anführer Wagio besetzt auf listige Art Meissen, gewinnt durch Überredung die Bewohner, lockt den Grafen Friedrich von Eilenburg, den Freund und Vasallen des Markgrafen Rigdag zu einer Unterredung aus der Stadt heraus in die Nikolaikirche und läßt dann den Burggrafen Rigdag meuchlings an der Tribische, einem Nebenfluß der Elbe, erschlagen. (nach Thietmar IV c. 5, S. 136) RI II,3 n. 956l2, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0984-06-00_1_0_2_3_0_61_956l2 (Abgerufen am 6. Januar 2019).
Heinrich schenkt der bischöflichen Kirche von Meissen auf Klagen des Bischofs Eiko hin, daß seine Kirche durch feindliche Einfälle schweren Schaden erlitten und nahezu alles verloren habe, die Orte Glossen (Kr. Oschatz, Bz. Leipzig), Daubnitz, Schänitz, Mertitz (alle Kr. Meissen, Bz. Dresden) im Gau Dalaminci, ferner Golencizacethla (?) im Gau Gudici und Brockwitz (Kr. Meissen, Bz. Dresden) im Gau Niseni mit allem Zubehör und zu freiem Verfügungsrecht zum Nutzen der Kirche. RI II,4 n. 1786, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1013-07-19_1_0_2_4_1_551_1786 (Abgerufen am 1. November 2018).
Neben der Zahlung einer versprochenen Geldsumme trat Herzog Vladislav damals als Dank für die erhaltene Unterstützung auch einige aus dem Erbe des 1135 verstorbenen Heinrich von Groitzsch (wieder) an die Přemysliden gelangte Güter … wie den Gau Nisan und die Landschaft um Bautzen an Konrad ab. vgl. RI IV,1,2 n. 250, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1142-06-07_4_0_4_1_2_251_250 (Abgerufen am 9. Oktober 2018).
Johann Gottfried Michaelis: Dreßdnische Inscriptiones und Epitaphia. Schwencke, Alt-Dresden 1714, [S. 19/678].: „Nur ist hier schwer zu determiniren/ wenn diese kirche zu Sanct Marien oder unser Lieben Frauen den ersten Anfang genommen/ oder wer der Fundator derselben/ gewesen. Zu wüntschen wäre/ daß eine völlige Nachricht hievon nicht zugleich mit dem Abschiede derer Papisten durch die gesegnete Reformation Lutheri uns wäre entzogen worden: So könnte man einen wohlgesinnten Leser mit bessern Gründen von der Fundation und Fundatore unterrichten. Muthmaßlich aber ist/ daß sie um das eintausend und 20ste Jahr bereits mag gestanden haben. Denn damals die Leute wegen grossen Wasser-Schaden, welchen sie in Alt-Dreßden von der Elbe offt erlitten/ dißeits der Elbe zu bauen angefangen, weil das Land allhier höher lag/ als in Alt-Dreßden. Wenn man nun dem Ausspruch alter Leute trauen darff/ welche ehmals gelebet/ als die itzige Decke der Kirche neu gemahlet und damals eine Jahreszahl gefunden worden; so müste obangeführte Jahreszahl seine Richtigkeit haben.“
Dieser Durchgangs- und Geleitzoll wurde bereits im ersten Archiv für sächsische Geschichte (Band 1862/1863) durch Dr. Hermann Knothe abgehandelt: S. 425 Hier liegt des Öfteren eine Verwechslung mit dem Dritten Gerichtspfennig vor aus dem Mittelalter, wohingegen der Begriff des Dritten Brückenpfennigs der erst ab 1577 in Dresden üblich wurde: der dritte Theil des Brückenzolls oder der dritte Pfennig. Hierbei handelte es sich um den Durchgangs- und Geleitzoll für die Straße von Dresden nach Königsbrück, der sowohl in Dresden (Dresdner Zoll) als auch an der Burg Königsbrück (Königsbrücker Zoll) erhoben und eingenommen wurde. Diese wichtige Verbindung von Dresden mit der Via Regia befand sich seit frühester Zeit im Besitz der Stadt Königsbrück und stand daher deren Besitzern zu. Erstmals belegt sind die beiden Zölle am 4. Oktober 1426, wonach diese der Familie Waldaw (Waldau) gehörten: ab etwa 1405 einem Hans von Waldaw (der die Zölle als der Familie innegehabtes Pertinenzstück ererbte), ab den frühen 1420er Jahren dann dessen Sohn Georg (Jurge[n]) von Waldaw, der Königsbrück und die Geleitzölle 1426 aber bereits verloren hatte. Königsbrück ging um 1426 an Hans von Polenz über, der es nach einer erst 1452 königlich bestätigten Urkunde von 1441 noch vor seinem Tod 1437 an Wentzsch von Donyn veräußerte, dem Bruder seiner Frau. Dieser vertauschte bereits zwischen 1437 und 1441 Königsbrück gegen Grafenstein, welches sich damals im Besitz von Hlabatsch von Dohna befand. Wentzsch begründete so die Grafensteiner, Hlabatsch die Königsbrücker Linie derer von Dohna. Nach einer Urkunde vom 4. August 1448 befinden sich Königsbrück und die beiden Zölle zu Königsbrück und zu Dresden im Besitz des Hlabatsch von Dohna. Demzufolge kamen diese Zölle erst in den 1430er Jahren in den Besitz derer von Dohna und haben mit den 1402 untergegangenen Burggrafen von Dohna nicht das Mindeste zu tun.