Kant grenzt seine Anthropologie selbst wie folgt ab: „Die physiologische Menschenkenntnis geht auf die Erfahrung dessen, was die Natur aus dem Menschen macht, die pragmatische auf das, was er, als freihandelndes Wesen, aus sich selber macht, oder machen kann und soll“ (Immanuel Kant, Gesammelte Schriften. Hrsg.: Bd. 1–22 Preussische Akademie der Wissenschaften, Bd. 23 Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin, ab Bd. 24 Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Berlin 1900ff., AA 000007VII, 119, Faksimile)
Brief an Herder vom 9. Mai 1768, Immanuel Kant, Gesammelte Schriften. Hrsg.: Bd. 1–22 Preussische Akademie der Wissenschaften, Bd. 23 Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin, ab Bd. 24 Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Berlin 1900ff., AA 000010X, 74, Faksimile
Reflexion 6725, Immanuel Kant, Gesammelte Schriften. Hrsg.: Bd. 1–22 Preussische Akademie der Wissenschaften, Bd. 23 Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin, ab Bd. 24 Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Berlin 1900ff., AA 000019XIX, 141, Faksimile, Die Unterscheidung von hypothetischen, nur auf eine Mittel-/Zweckbeziehung gerichteten Imperativen und einem unbedingt notwendigen Zweck findet sich bereits 1764 in der Schrift: „Untersuchung über die Deutlichkeit der Grundsätze der natürlichen Theologie und der Moral“, Immanuel Kant, Gesammelte Schriften. Hrsg.: Bd. 1–22 Preussische Akademie der Wissenschaften, Bd. 23 Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin, ab Bd. 24 Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Berlin 1900ff., AA 000002II, 288–298
Immanuel Kant, Gesammelte Schriften. Hrsg.: Bd. 1–22 Preussische Akademie der Wissenschaften, Bd. 23 Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin, ab Bd. 24 Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Berlin 1900ff., AA 000008VIII, 381, Faksimile
Vergleichsstelle: Immanuel Kant, Gesammelte Schriften. Hrsg.: Bd. 1–22 Preussische Akademie der Wissenschaften, Bd. 23 Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin, ab Bd. 24 Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Berlin 1900ff., AA 000006VI, 434–435 / MST, Faksimile: „Allein der Mensch, als Person betrachtet, d. i. als Subject einer moralisch=praktischen Vernunft, ist über allen Preis erhaben; denn als ein solcher (homo noumenon) ist er nicht blos als Mittel zu anderer ihren, ja selbst seinen eigenen Zwecken, sondern als Zweck an sich selbst zu schätzen, d. i. er besitzt eine Würde (einen absoluten innern Werth), wodurch er allen andern vernünftigen Weltwesen Achtung für ihn abnöthigt, sich mit jedem Anderen dieser Art messen und auf den Fuß der Gleichheit schätzen kann.“
georggeismann.de
Eine verbreitete Zählung ist die nach Herbert J. Paton, der mit UF = I, ZF = II und AF = III drei Hauptformeln und mit NF = Ia sowie RF = IIIa zwei Unterformeln nennt, Herbert James Paton: Der kategorische Imperativ: eine Untersuchung über Kants Moralphilosophie. Berlin 1962, 152–153; eine abweichende Auffassung beschreibt Georg Geismann: Die Formeln des kategorischen Imperativs nach H. J. Paton, N.N., Klaus Reich und Julius Ebbinghaus1, Kant-Studien, 93 (2002) 374–384, für den AF nicht zu den eigenständigen Formeln des KI zählt; diese Lesart findet sich z. B. auch bei Otfried Höffe: Kants kategorischer Imperativ als Kriterium des Sittlichen, Zeitschrift für Philosophische Forschung; 31 (1977), 354–384, 355–356, weitere Stellen zu dieser Diskussion listet Reiner Wimmer: Die Doppelfunktion des Kategorischen Imperativs in Kants Ethik, Kant-Studien 73 (1982), 291–320, 299
gleichsatz.de
Max Horkheimer: Materialismus und Moral in: Zeitschrift für Sozialforschung, Jahrgang II, Paris 1933, Heft 2, wieder abgedruckt in: Max Horkheimer, Gesammelte Schriften, Bd. 3: Schriften1931–1936, Frankfurt am Main1988, S. 122 online auf gleichsatz.de
google.de
books.google.de
Arthur Schopenhauer: Die beiden Grundprobleme der Ethik, darin: Preisschrift über die Grundlage der Moral, § 7, 2. Aufl. Leipzig, Brockhaus 1860, 155–159
Arthur Schopenhauer: Die beiden Grundprobleme der Ethik, darin: Preisschrift über die Grundlage der Moral, § 7, 2. Aufl. Leipzig, Brockhaus 1860, 161
Immanuel Kant: Kritik der reinen Vernunft Prolegomena. Grundlegung zur Metaphysik der Sitten. Metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaften. In: Kants Werke (= Kants Werke : Akademie-Textausgabe). Studienausg., Nachdr. der Ausg. 1968; Unveränd. photomechan. Abdr. des Textes der von der Preußischen Akad. der Wiss. 1902 begonnenen Ausg. von Kants gesammelten Schriften Auflage. Band4. de Gruyter, Berlin 1978, ISBN 3-11-001437-8 (google.de).
juedische-allgemeine.de
David Bollag: Warum Immanuel Kants Ethik mit dem jüdischen Religionsgesetz so eng verwandt ist; Jeanine Grenberg: Kant and the Ethics of Humility, Cambridge University Press 2010; Gordon E. Michalson jr.: Fallen Freedom. Kant on Radical Evil and Moral Regeneration, [1990], Cambridge University Press 2008; Dieter Witschen: Kants Moraltheologie: Ethische Zugänge zur Religion, Lit, Münster 2009; Allen C. Wood: Kant’s Moral Religion. [1979], Cornell University Press, New York 2009
kobv.de
opus4.kobv.de
Günther Patzig: Moralische Motivation, in: Günther Patzig, Dieter Birnbacher, Walter Ch. Zimmerli: Die Rationalität der Moral, Bamberger Hegelwochen 95, Publikationsserver Universitätsbibliothek Bamberg, 39–55, hier 51
korpora.org
Kant grenzt seine Anthropologie selbst wie folgt ab: „Die physiologische Menschenkenntnis geht auf die Erfahrung dessen, was die Natur aus dem Menschen macht, die pragmatische auf das, was er, als freihandelndes Wesen, aus sich selber macht, oder machen kann und soll“ (Immanuel Kant, Gesammelte Schriften. Hrsg.: Bd. 1–22 Preussische Akademie der Wissenschaften, Bd. 23 Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin, ab Bd. 24 Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Berlin 1900ff., AA 000007VII, 119, Faksimile)
Brief an Herder vom 9. Mai 1768, Immanuel Kant, Gesammelte Schriften. Hrsg.: Bd. 1–22 Preussische Akademie der Wissenschaften, Bd. 23 Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin, ab Bd. 24 Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Berlin 1900ff., AA 000010X, 74, Faksimile
Reflexion 6725, Immanuel Kant, Gesammelte Schriften. Hrsg.: Bd. 1–22 Preussische Akademie der Wissenschaften, Bd. 23 Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin, ab Bd. 24 Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Berlin 1900ff., AA 000019XIX, 141, Faksimile, Die Unterscheidung von hypothetischen, nur auf eine Mittel-/Zweckbeziehung gerichteten Imperativen und einem unbedingt notwendigen Zweck findet sich bereits 1764 in der Schrift: „Untersuchung über die Deutlichkeit der Grundsätze der natürlichen Theologie und der Moral“, Immanuel Kant, Gesammelte Schriften. Hrsg.: Bd. 1–22 Preussische Akademie der Wissenschaften, Bd. 23 Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin, ab Bd. 24 Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Berlin 1900ff., AA 000002II, 288–298
Jens Timmermann: Sittengesetz und Freiheit. Untersuchungen zu Immanuel Kants Theorie des freien Willens, de Gruyter, Berlin 2003, 151; siehe auch KpV, AA V 20
Immanuel Kant, Gesammelte Schriften. Hrsg.: Bd. 1–22 Preussische Akademie der Wissenschaften, Bd. 23 Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin, ab Bd. 24 Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Berlin 1900ff., AA 000008VIII, 381, Faksimile
Vergleichsstelle: Immanuel Kant, Gesammelte Schriften. Hrsg.: Bd. 1–22 Preussische Akademie der Wissenschaften, Bd. 23 Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin, ab Bd. 24 Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Berlin 1900ff., AA 000006VI, 434–435 / MST, Faksimile: „Allein der Mensch, als Person betrachtet, d. i. als Subject einer moralisch=praktischen Vernunft, ist über allen Preis erhaben; denn als ein solcher (homo noumenon) ist er nicht blos als Mittel zu anderer ihren, ja selbst seinen eigenen Zwecken, sondern als Zweck an sich selbst zu schätzen, d. i. er besitzt eine Würde (einen absoluten innern Werth), wodurch er allen andern vernünftigen Weltwesen Achtung für ihn abnöthigt, sich mit jedem Anderen dieser Art messen und auf den Fuß der Gleichheit schätzen kann.“
Mark Alfano, Macquarie University, Marc Cheong, University of Melbourne, Oliver Scott Curry, University o fOxford: Moral universals: A machine-reading analysis of 256 societies, Heliyon, 10(6)]
Otfried Höffe: Menschenwürde als ethisches Prinzip, in: Höffe, O., Honnefelder, L., Isensee, J., Kirchhof, P. (Hrsg.): Gentechnik und Menschenwürde. An den Grenzen von Ethik und Recht, Köln 2002, 111–141., 132, zitiert nach:Thomas Gutmann: Würde und Autonomie. Überlegungen zur Kantischen Tradition. (PDF) 2010, abgerufen am 18. November 2024., S. 6; ähnlich: Friedo Ricken: Homo noumenon und homo phaenomenon, in: Otfried Höffe (Hrsg.): Grundlegung zur Metaphysik der Sitten. Ein kooperativer Kommentar, Klostermann, Frankfurt 2000, 234–252, 239
Richard Mervyn Hare: A Kantian Approach to Abortion. In: Essays on Bioethics. Oxford University Press, London 1993, ISBN 0-19-823983-1., ähnlich in: Richard Mervyn Hare: Abortion and the Golden Rule. In: Philosophy and Public Affairs. 1975, S.201–222 (utilitarian.net [PDF; abgerufen am 18. November 2024])., deutsche Übersetzung: Richard Mervyn Hare: Abtreibung und die Goldene Regel. In: Anton Leist (Hrsg.): Um Leben und Tod. Moralische Probleme bei Abtreibung, künstlicher Befruchtung, Euthanasie und Selbstmord. Suhrkamp, Frankfurt 1990, S.132–156.; allgemein: Anton Leist (Hrsg.): Um Leben und Tod: Moralische Probleme bei Abtreibung, künstlicher Befruchtung, Euthanasie und Selbstmord (= Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft. Band846). Suhrkamp, Frankfurt am Main 1990, ISBN 3-518-28446-0.
web.archive.org
In der Kritik der Urteilskraft bezeichnet Kant die Freiheit aufgrund ihrer unabweisbaren praktischen Realität als ein Wissbares (res facti = scibilia), während er die beiden anderen regulativen Ideen „Dasein Gottes“ und „Unsterblichkeit der Seele“ nur als Glaubbares (res fidei = credibilia) betrachtet. KdU AA V 468–469; in der KrV heißt es: „Ob aber die Vernunft selbst in diesen Handlungen, dadurch sie Gesetze vorschreibt, nicht wiederum durch anderweitige Einflüsse bestimmt sei, und das, was in Absicht auf sinnliche Antriebe Freiheit heißt, in Ansehung höherer und entfernterer wirkenden Ursachen nicht wiederum Natur sein möge, das geht uns im Praktischen, da wir nur die Vernunft um die Vorschrift des Verhaltens zunächst befragen, nichts an, sondern ist eine bloß spekulative Frage, die wir, solange unsere Absicht aufs Tun oder Lassen gerichtet ist, bei Seite setzen können.“ (KrV B 831); eine tiefere Diskussion dieser Problematik aus der Perspektive des Kompatibilismus findet man bei Wolfgang Spohn in: Der Kern der Willensfreiheit (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive). Die These vom Faktum der Vernunft und ihre Bedeutung für die Moralphilosophie ist stark umstritten. Literatur hierzu: Dieter Henrich, Der Begriff der sittlichen Einsicht und Kants Lehre vom Faktum der Vernunft (1960), mit kleineren Änderungen wieder abgedruckt in: Gerold Prauss (Hrsg.), Kant. Zur Deutung seiner Theorie vom Erkennen und Handeln, Köln 1973, 223–254; Lewis White Beck: Das Faktum der Vernunft. Zur Rechtfertigungsproblematik in der Ethik, Kant-Studien 52 (1960/61), 271–282; Gerold Prauss, Kant über Freiheit und Autonomie, Frankfurt 1983 (insb. § 11); Rüdiger Bittner, Moralisches Gebot oder Autonomie, Freiburg 1983; Henry E. Allison, Kant’s Theory of Freedom, Cambridge 1990; Marcus Willaschek, Praktische Vernunft. Handlungstheorie und Moralbegründung bei Kant, Stuttgart 1992 (§ 10)
zeno.org
Hegels Kritik findet sich u. a. in: Der Geist des Christentums und sein Schicksal (Hegels theologische Jugendschriften, hrsg. von Herman Nohl, Tübingen 1907, Nachdruck 1991, auch: Werke Band 1, 274–418), Glauben und Wissen (1802, in: Werke Band 2), Über die wissenschaftlichen Behandlungsarten des Naturrechts (1802/1803, in: Werke Band 2), Philosophie des Geistes (1806/1807). Abschnitte V. C. c. „Die gesetzprüfende Vernunft“ Und Vl. C. „Der seiner selbst gewisse Geist. Die Moralität“, Grundlinien der Philosophie des Rechts (1821), Vorlesungen über die Geschichte der Philosophie. Abschnitt über Kant (1817ff, Werke Band 20; Werke in 20 Bänden. Auf der Grundlage der Werke von 1832 bis 1845 neu ediert unter der Redaktion von Eva Moldenhauer und Karl Markus Michel. Suhrkamp, Frankfurt 1969–1971, online)