Echtheitsurkunde: „Das Schwert des Bauernführers Hans Müller von Bulgenbach Am 22. August 1911 abends ½ 9 Uhr entzündete der Blitz mein Wohn- und Ökonomiegebäude hier, welches darauf vollständig niederbrannte. In diesem Hause wohnte einst der Bauernführer Hans Müller von Bulgenbach. Dessen Schwert wurde von jeher im besagten Haus aufbewahrt. Es ist ein zweischneidiges Kurzschwert scharf und spitzig und hatte eine Länge von 40 Centimeter, wovon 28 cm auf die Klinge und 12 Centimeter auf den Griff entfallen. Die Breite der Klinge beträgt 5 cm, die Länge der Parirstange 7 ½ cm Der Griff bestand aus Hirschhorn, die Scheide aus Cedernholz, überzogen mit feinem Leder; die Parirstange, das Griff = und Scheidenbeschläge aus gelbem Metall. Horngriff und Scheide sind in genanntem Brande zugrunde gegangen. Die Klinge mit Griffdorn wurde aus dem Brandschutte wieder zutage gefördert, ebenso die Parirstange und das Scheidenbeschläge; von letzterem jedoch nur der obere Teil. Beschläge und Parirstange sind verbogen ; alle Teile des Schwertes ausgeglüht. Am 10. September d. J. habe ich das Schwert nebst Beschlägen und Parirstange dem Ferdinand Hasenfratz in Untereggingen, Amts Waldshut, als dessen nunmehriges Eigentum zugesandt. Derselbe wird das Schwert wieder aufrüsten und der Nachwelt aufbewahren. Bulgenbach, den 25. September 1911“
Bemerkung: Vorseitige Angaben sind richtig. Vorstehende Unterschrift des mir persönlich bekannten, hier wohnhaften Karl Morath, Landwirt, wurde heute in meiner Gegenwart von demselben eigenhändig vollzogen, wird beurkundet. Bulgenbach, Staufen, den 25. September 1911. Der Bürgermeister Morath. Transkription: Irmgard Isele und Anna Ebner. (Webseite der Vereinigung hans-mueller-bulgenbach. Abruf am 6. Februar 2022.)
Chronik des Andreas Lettsch von 1519 bis 1531. In: Quellensammlung der badischen Landesgeschichte; Band II, Karlsruhe 1854, S. 46 Digitalisat der UB Freiburg