Detlev Freiherr von Liliencron: Die Schlacht bei Stellau. 1201. Novelle, Leipzig: Max Hesse 1906 – Kapitel 1: „Vor elf Jahren war Graf Adolf der Dritte dem Rufe seines kaiserlichen Herrn, mit diesem das heilige Grab zurückzuerobern, gefolgt. Allgemein war die Riesengestalt des Holsteiners, wenn er zur Seite des breitschulterigen, mittelgroß gewachsenen Kaisers ritt, aufgefallen; er überragte ihn um Haupteslänge. Der kluge Friedrich Barbarossa mit seiner im Glück und Unglück gleichbleibenden süddeutschen Fröhlichkeit und Liebenswürdigkeit, mit seinem tiefen Humor, den der finstere, nüchterne Holsteiner nicht imstande war zu begreifen, konnte nicht umhin, den Grafen zu necken, wo sich ihm Gelegenheit bot. Doch hielt er große Stücke auf ihn. Bei Ikonium, als von einem Elefantenturm der deutsche König mit Pfeilen überschüttet wurde, hatte Herr Adolf die Strickleitern, die an dem mächtigen Tiere im Wirrwarr des Gefechtes aufzuziehen vergessen waren, erklettert und oben eine große Verwüstung unter dem Heidengezücht angerichtet. Er allein. Sein gutes Schwert, das ihm Timm, der Waffenschmied, gehämmert, in den Zähnen haltend, war er, die Rechte zum Eingreifen in die Leiter benutzend, die Linke den Schild mit den drei Nägeln Christi zwischen den Nesselblättern im Wappen, gegen den Geschoßhagel hochhaltend, kühn hinaufgedrungen“ (online auf projekt-gutenberg.org). Der Hademarscher Pastor Hans Treplin (1884–1981) berichtet ebenfalls von dieser Tradition, auch wenn ihm dabei der Fehler unterläuft, Adolf III. und Adolf IV. zu verwechseln: „Dieser fromme Graf nahm an einem Kreuzzug teil, um das Heilige Grab zu Jerusalem den Händen der heidnischen Türken zu entreißen. Er kehrte auch glücklich wieder heim und brachte eine heilige Reliquie mit, nämlich die drei Nägel vom Kreuz von Golgatha ... Die drei besonders langen, hervorragenden Zacken an den drei Ecken [sc. des Wappens] bedeuten die Nägel vom Kreuz ...“ (Hans Treplin: Rund um die Dorfkirche, Breklum: Jensen 1964, S. 31 f.). Auch Adolf IV. wird gelegentlich – aus verschiedenen Gründen – mit den drei Nägeln im Nesselblatt-Wappen in Verbindung gebracht: „Graf Adolf IV., der Mönch wurde und eine Pilgerfahrt nach Rom durchführte, führte die drei Nägel in den Ecken zur Erinnerung an die Kreuzigung des Heilands, also Jesus von Nazareth, ein“ (im Wikipedia-Artikel über das Wappen Schleswig-Holsteins). „Es entwickelte sich aus einer reinen gezackten Borte, die nach dem Kreuzzug von Adolf IV. ins Baltikum mit drei Nägeln (Jesus wurde mit drei Nägeln gekreuzigt) versehen wurde“ (im Wikipedia-Artikel über Holstein).