Zitat aus WilhelmsDschuang Dsi:Das wahre Buch vom südlichen Blütenland, Buch III, 4 „Der Tod des Laotse“ (1912; S. 24). Dieser Interpretation folgen z. B. auch Herbert A. Giles (Chuang Tzŭ (Giles)/Chapter 3 - Wikisource, the free online library), James Legge (Zhuangzi : Inner Chapters : Nourishing the Lord of Life - Chinese Text Project (ctext.org)) oder Burton Watson (The Complete Works of Chuang Tzu, 1968). Bereits Fung Yu-lan (Chuang Tzu, a New Selected Translation with an Exposition on the Philosophy of Kuo Hsiang, 1928) übersetzt hier jedoch „These persons assembled there, uttered words, and dropped tears, which are not to be expected.“ Bei Victor A. Mair/Stephen Schumacher (Zhuangzi: Das klassische Buch daoistischer Weisheit, 1998; Kapitel 3.5, S. 90) lautet die Passage zur Trauerfeier im Zusammenhang: „Unter denen, die er um sich geschart hatte, waren mit Sicherheit einige, die nicht sprechen mochten und dennoch sprachen; da waren sicher einige, die nicht weinen mochten und dennoch weinten. Das bedeutet Flucht vor der Natur, während man die menschlichen Emotionen verdoppelt und damit vergißt, was wir von der Natur empfangen haben. Genau das nannten die Alten »die Strafe des Fliehens vor der Natur«“. Vergleiche auch Viktor Kalinke (Zhuangzi: Gesamttext und Materialien, chinesisch – deutsch, 2. verb. Aufl. 2022; Kap. 3.5, S. 155): „Wer hier hinzutritt, muß sich unaufgefordert dem Klagen anschließen, muß sich unaufgefordert dem Weinen anschließen. Das ist eine unnatürliche, falsche Gefühlsäußerung, ein Vergessen, was man empfangen hat; die Alten nannten das Flucht vorm natürlichen Schmerz.“ Wie Kalinke ebenda nachweist, ergibt sich die direkte Kritik an der Person Laozis nicht zwangsläufig aus dem chinesischen Original – sie hat außerdem keine Entsprechungen in den sonstigen Äußerungen Zhuangzis bezüglich Laozi, zeigt aber die Interpretationsspielräume beim Verständnis klassischer chinesischer Texte auf.
dnb.de
portal.dnb.de
Rudolf Rocker: Nationalismus und Kultur. Korrigierte und erg. Neuausg Auflage. Bibliothek Thélème, Münster 1999, ISBN 3-930819-23-6, S.220 (portal.dnb.de [abgerufen am 18. Januar 2020]).
doi.org
James A. Dorn: The Encyclopedia of Libertarianism. Hrsg.: Ronald Hamowy. Sage Publications, Inc., Thousand Oaks 2008, ISBN 978-1-4129-6580-4, Lao Tzu (C. 600 B.C.), S.283–283, doi:10.4135/9781412965811.n169 (englisch).
Zitat aus WilhelmsDschuang Dsi:Das wahre Buch vom südlichen Blütenland, Buch III, 4 „Der Tod des Laotse“ (1912; S. 24). Dieser Interpretation folgen z. B. auch Herbert A. Giles (Chuang Tzŭ (Giles)/Chapter 3 - Wikisource, the free online library), James Legge (Zhuangzi : Inner Chapters : Nourishing the Lord of Life - Chinese Text Project (ctext.org)) oder Burton Watson (The Complete Works of Chuang Tzu, 1968). Bereits Fung Yu-lan (Chuang Tzu, a New Selected Translation with an Exposition on the Philosophy of Kuo Hsiang, 1928) übersetzt hier jedoch „These persons assembled there, uttered words, and dropped tears, which are not to be expected.“ Bei Victor A. Mair/Stephen Schumacher (Zhuangzi: Das klassische Buch daoistischer Weisheit, 1998; Kapitel 3.5, S. 90) lautet die Passage zur Trauerfeier im Zusammenhang: „Unter denen, die er um sich geschart hatte, waren mit Sicherheit einige, die nicht sprechen mochten und dennoch sprachen; da waren sicher einige, die nicht weinen mochten und dennoch weinten. Das bedeutet Flucht vor der Natur, während man die menschlichen Emotionen verdoppelt und damit vergißt, was wir von der Natur empfangen haben. Genau das nannten die Alten »die Strafe des Fliehens vor der Natur«“. Vergleiche auch Viktor Kalinke (Zhuangzi: Gesamttext und Materialien, chinesisch – deutsch, 2. verb. Aufl. 2022; Kap. 3.5, S. 155): „Wer hier hinzutritt, muß sich unaufgefordert dem Klagen anschließen, muß sich unaufgefordert dem Weinen anschließen. Das ist eine unnatürliche, falsche Gefühlsäußerung, ein Vergessen, was man empfangen hat; die Alten nannten das Flucht vorm natürlichen Schmerz.“ Wie Kalinke ebenda nachweist, ergibt sich die direkte Kritik an der Person Laozis nicht zwangsläufig aus dem chinesischen Original – sie hat außerdem keine Entsprechungen in den sonstigen Äußerungen Zhuangzis bezüglich Laozi, zeigt aber die Interpretationsspielräume beim Verständnis klassischer chinesischer Texte auf.