absolutmedien.de Website abgerufen am 10. Dezember 2024. Zur Bedeutung dieses Films als Quelle auf mehreren Ebenen vgl. Fundstück Diskussionsforum Eberhard Fechner. Der Prozess. Eine Darstellung des Majdanek-Verfahrens in Düsseldorf, 1984, Norddeutscher Rundfunk, 3 Teile(DVD), 270 min. in: Konzentrationslager als Gesellschaften, hrsg. von Michael Becker, Dennis Bock und Elissa Mailänder, Göttingen. Wallstein, 2023, S. 197–212
arsenal-berlin.de
„Im ersten Jahr der Pandemie und im 13. nach der Finanzkrise machen sich drei Filmemacher*innen auf den Weg, um mit Jugendlichen in ganz Italien ins Gespräch über deren Zukunft zu kommen. Jungen, die in den Handwerksbetrieben ihrer Eltern aushelfen, und Mädchen, die sich zur Kosmetikerin ausbilden lassen, kommen zu Wort. Sie beschreiben, was Studierende nur wortreicher, aber nicht weniger deprimierend formulieren: nämlich die Schwierigkeit, sich in Italien überhaupt eine Zukunft vorzustellen. Als ein Archiv für kommende Generationen haben Marcello, Munzi und Rohrwacher ihren Kollektivfilm bezeichnet. Ihre eigene Geschichte als Zeitzeugen der Gewalt gegen G8-Demonstrant*innen in Genua 2001 speisen sie zusätzlich ins Archiv ein.“
https://www.arsenal-berlin.de/kino/filmvorfuehrung/futura-450/ 10. März 2022
dok-leipzig.de
"In Korntal, einem 9.000-Seelen-Ort in Baden-Württemberg, wurden seit den 1950er Jahren Hunderte Kinder in den Heimen der evangelikalen Brüdergemeinde missbraucht. Zwangsarbeit, körperliche Züchtigung und sexualisierte Gewalt waren an der Tagesordnung. Bis heute haben mehr als 150 ehemalige Heimkinder ihr Schweigen gebrochen, mehr als 80 Täter*innen wurden ermittelt. Weil diese sich gegenseitig deckten und die Umgebung wegsah, waren die Kinder dem Missbrauch jahrzehntelang schutzlos ausgeliefert. Als der Skandal 2013 an die Öffentlichkeit kommt, reagieren Gemeinde und Dorfgemeinschaft ablehnend: Es darf nicht sein, was sich nicht gehört. Erst als der Druck von außen wächst, initiiert die Gemeinde einen Aufarbeitungsprozess. Doch der ist umstritten: Opfer werden re-traumatisiert, ihre Aussagen angezweifelt. Bis heute kämpfen die Heimkinder aus Korntal um Aufklärung und Wiedergutmachung.
Der Film setzt die Betroffenen ins Zentrum und verzichtet auf jede Dramatisierung. Schließlich ist das Geschehene dramatisch genug. Wo Erfahrungsberichte zum Schutz der Sprechenden nur als Tonaufzeichnung eingespielt werden, füllt eine schlichte Animation die Bildleerstellen. Wenn sich die heute Verantwortlichen äußern, bleibt die Kamera zurückhaltend und wertet nicht. Das ist auch nicht nötig, denn die unfassbare Relativierung der Verbrechen tönt laut genug – in Korntal genauso wie anderswo."
Luc-Carolin Ziemann https://www.dok-leipzig.de/film/die-kinder-aus-korntal/archive (abgerufen am 28. September 2024)
Vgl. Romani Rose: "Und lassen Sie mich zur Herangehensweise noch eines anfügen: es kommt mir nicht darauf an, ob ein Film von einem Angehörigen der Minderheit oder der Mehrheit gedreht oder produziert wird. Es kommt darauf an, ob die Perspektive im Film die Perspektive der Minderheit ist, ob die Empathie auf Seiten der Minderheit ist, oder ob mit der Definitionsmacht der Mehrheit und des Kamera-Objektivs ein Film gemacht wird, der die bekannten Stereotype über die Minderheit nochmals und nochmals reproduziert." Anmerkungen zum Film Zigeuner sein
https://zentralrat.sintiundroma.de/download/6200