Mizler zählte Bach 1738 unter seine „guten Freunde bzw. Gönner“ Musikalische Bibliothek, I.4 1738, S. 61. 1754 bekräftigte Mizler im Nekrolog, Bach sei sein „guter Freund“ gewesen (Musikalische Bibliothek, IV.1 [1754], 173;Digitalisat).
Mizler zählte Bach 1738 unter seine „guten Freunde bzw. Gönner“ Musikalische Bibliothek, I.4 1738, S. 61. 1754 bekräftigte Mizler im Nekrolog, Bach sei sein „guter Freund“ gewesen (Musikalische Bibliothek, IV.1 [1754], 173;Digitalisat).
„Recitationes suas mathematicas philosophicas musicas de novo futur“ als Anhang zu der philosophischen Schrift De natura syllogismi, Leipzig 1742 (Digitalisat).
reader.digitale-sammlungen.de
Bereits 1746 kündigte Mizler den Beitritt von „drey ansehnlichen Mitgliedern“ an, von denen einer Bach war. Sowohl diese Quelle als auch das schon 1746 vorliegende Haußmann-Gemälde und das in der Sozietät übliche aufwendige Aufnahmeverfahren, das fast ein Jahr dauern konnte, deuten auf eine frühe Bereitschaft Bachs zum Societätsbeitritt. Auch die 1746 erfolgte Satzungsänderung könnte in einem Zusammenhang mit seinem Beitritt stehen (Felbick 2012, S. 346, Musikalische Bibliothek, III.2 [1746], 415; Digitalisat. Satzung der Sozietät, zweite Fassung: Musikalische Bibliothek, III.2 [1746], S. 348–356; Digitalisat).
Der geistesgeschichtliche Wandel in Leipzig mag zu dieser nun bestehenden allgemeinen Offenheit gegenüber den Anliegen der Wolffianer beigetragen haben, denn diese Stadt war in den 1740er Jahren zum „Schwerpunkt des Wolffianismus“ geworden. Die Philosophie Wolffs war im Umfeld Bachs inzwischen so salonfähig geworden, dass sie nur noch vereinzelt Anlass zu Konflikten bot. Vgl. Johannes Bronisch: Der Mäzen der Aufklärung. Ernst Christoph von Manteuffel und das Netzwerk des Wolffianismus, Berlin 2010, S. 175. Bronisch liefert in diesem grundlegenden Werk anhand zahlreicher Quellen und durch die Anführung von aussagekräftiger Sekundärliteratur eine detaillierte Darstellung der Leipziger Geistesgeschichte zur Zeit Wolffs {bzw. Bachs} (vgl. S. 170 ff.; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
mizler.de
Mizler veröffentlichte mehrere philosophische Dissertationen: Dissertatio, quod Musica Ars sit pars eruditionis Philosophicae, Leipzig 1734; zweite verbesserte Auflage mit geändertem Titel und neuem Vorwort: Dissertatio quod musica Scientia sit et pars eruditionis Philosophicae, Leipzig und Wittenberg 1736; deutscher Auszug in: Gründl. Auszüge aus den Neuesten Theologisch-Philosophischen und Philologischen Disputationibus. Leipzig 1738, S. 84–94. Eine weitere philosophische Dissertation trug den Titel Programma de usu atque praestantia Philosophiae in Theologia, Iurisprudentia, Medicina, Leipzig 1736. Den medizinischen Doktorgrad erlangte Mizler 1747 in Erfurt mit seiner Dissertatio Inavgvralis Medica De Balsami Vvlnerarii Vniversalis Vsv Ac Praestantia: in omnibus vulneribus, ulceribus tum inveteratis tum venereis, omnibus externis et plurimis internis inflammationibus [als Auszug: Abhandlung vom Nutzen und Gebrauch des Mizlerischen Wundbalsams. In: Warschauer Bibliothek, Teil 1, Warschau und Leipzig im Mizlerischen Bücherverlag 1755, S. 75–79]. Online-Texte von Mizler siehe „Internetquellen“ bei Lutz Felbick: Lorenz Christoph Mizler de Kolof – Schüler Bachs und pythagoreischer „Apostel der Wolffischen Philosophie“, Diss. Hochschule für Musik Leipzig; Chronologie siehe „Zeittafel“, ebenda.
Arnold Schering, Musikgeschichte Leipzigs 1723-1800, Bd. 3, Leipzig 1941, S. 197. Schering verweist in einer Fußnote auf das Taufregister der Leipziger Nikolaikirche und gibt den Namen des Vaters „Mag. Lorentz Mitzler“ und dessen derzeitigen korrekten polnischen Aufenthaltsort an. Außerdem wird der Vater der Mutter als „hinterlassene Tochter des gewesenen Stadttambours Samuel Langrock“ genannt. Die Taufe sei am 4.5.1744 in der Nikolaikirche erfolgt. Inwiefern die bevorstehende Geburt der unehelichen Tochter Anlass für Mizlers Wohnungswechsel war, muss aufgrund der zeitlichen Übereinstimmungen als wahrscheinlich gelten vgl. Chronologie Felbick 2012 online
web.archive.org
Die knapp gefasste Dissertation von Franz Wöhlke: Lorenz Christoph Mizler. Berlin 1940, widmet sich Teilaspekten von Mizlers Biographie. Sie wurde 2012 durch eine umfangreichere Forschung von Lutz Felbick ergänzt (s. Website (Memento vom 13. April 2013 im Internet Archive)). Diese Gesamtschau basiert auf Mizlers Selbstverständnis als Philosoph.