Erwin Reidinger vertritt demgegenüber die These, dass die „Gründung“ des Doms am 29. September 1027 erfolgt sei. Mit der „Gründung“ des Baus bezeichnet er jenen Vorgang, bei dem die Ostausrichtung des Baus im Gelände festgelegt wurde. Reidinger ermittelte, an welchem Tag die Sonne über dem Punkt am Horizont aufgeht, auf den die Kirche ausgerichtet ist (angeblicher „Orientierungstag“). Dies ist der 29. September, wobei wegen eines Achsknicks im Bau das Langhaus auf den Sonnenaufgangspunkt 25. September gerichtet ist. Da er annahm, die Ausrichtung des Baus habe nur in Anwesenheit des Königs stattfinden können, und eine Anwesenheit Konrads II. in Speyer im September sei nach den historischen Nachrichten nur 1027 möglich, glaubte Reidinger, den 29. September 1027 als „Gründungstag“ bestimmen zu können. (Erwin Reidinger: 1027: Gründung des Speyerer Domes. Orientierung – Achsknick – Erzengel Michael. In: Archiv für mittelrheinische Kirchengeschichte. Bd. 63 (2011), Speyer 2011, S. 9–37)). Diese Hypothese wird von Stefan Weinfurter als historisch und bauhistorisch unwahrscheinlich bewertet. (Siehe Stefan Weinfurter: Rez. Reidinger, Gründung Speyerer Dom. (Memento vom 10. August 2017 im Internet Archive) In: Historischer Verein der Pfalz, (PDF). Nach Weinfurter war es keineswegs notwendig, dass der König bei der mit der Absteckung des Grundrisses verbundenen Festlegung der Ostausrichtung anwesend war. Rituell sei nicht die Absteckung des Baus, sondern die Grundsteinlegung der entscheidende kirchliche Gründungsritus gewesen, der aber Monate nach der Vorbereitung des Bauplatzes vorgenommen wurde. Der Achsknick im Bau könnte sich daher auf die Maßunregelmäßigkeiten der mittelalterlicher Bauten zurückzuführen sein. Es sei zudem nicht erwiesen, dass die Orientierung von Kirchenbauten nach den Sonnenaufgangspunkten an den Festtagen bestimmter Heiliger erfolgte.
Franz Xaver Remling: Urkundliche Geschichte der ehemaligen Abteien und Klöster im jetzigen Rheinbayern. Band1. Christmann, Neustadt an der Haardt 1836, S.311 (Volltext in der Google-Buchsuche).
Georg Friedrich Blaul: Der Kaiserdom zu Speier: Führer und Erinnerungsbuch. Neustadt an der Weinstraße, 1860, S. 67; Digitalisat.
Nach Rechtsanwalt Thomas Wirth habe Napoleon Bonaparte das Eigentumsrecht des Doms an die Domgemeinde übertragen. Kirchenstaatsrechtler Hans-Jürgen Becker widerspricht dieser These und meint, dass Napoleon den Dom 1806 an den Mainzer Bischof übertragen habe, und dessen Rechtsnachfolger wiederum seien der Bischof und das Domkapitel von Speyer. Vgl. Wem der Dom gehört. In: Die Rheinpfalz, 9. Dezember 2016.
Erwin Reidinger vertritt demgegenüber die These, dass die „Gründung“ des Doms am 29. September 1027 erfolgt sei. Mit der „Gründung“ des Baus bezeichnet er jenen Vorgang, bei dem die Ostausrichtung des Baus im Gelände festgelegt wurde. Reidinger ermittelte, an welchem Tag die Sonne über dem Punkt am Horizont aufgeht, auf den die Kirche ausgerichtet ist (angeblicher „Orientierungstag“). Dies ist der 29. September, wobei wegen eines Achsknicks im Bau das Langhaus auf den Sonnenaufgangspunkt 25. September gerichtet ist. Da er annahm, die Ausrichtung des Baus habe nur in Anwesenheit des Königs stattfinden können, und eine Anwesenheit Konrads II. in Speyer im September sei nach den historischen Nachrichten nur 1027 möglich, glaubte Reidinger, den 29. September 1027 als „Gründungstag“ bestimmen zu können. (Erwin Reidinger: 1027: Gründung des Speyerer Domes. Orientierung – Achsknick – Erzengel Michael. In: Archiv für mittelrheinische Kirchengeschichte. Bd. 63 (2011), Speyer 2011, S. 9–37)). Diese Hypothese wird von Stefan Weinfurter als historisch und bauhistorisch unwahrscheinlich bewertet. (Siehe Stefan Weinfurter: Rez. Reidinger, Gründung Speyerer Dom. (Memento vom 10. August 2017 im Internet Archive) In: Historischer Verein der Pfalz, (PDF). Nach Weinfurter war es keineswegs notwendig, dass der König bei der mit der Absteckung des Grundrisses verbundenen Festlegung der Ostausrichtung anwesend war. Rituell sei nicht die Absteckung des Baus, sondern die Grundsteinlegung der entscheidende kirchliche Gründungsritus gewesen, der aber Monate nach der Vorbereitung des Bauplatzes vorgenommen wurde. Der Achsknick im Bau könnte sich daher auf die Maßunregelmäßigkeiten der mittelalterlicher Bauten zurückzuführen sein. Es sei zudem nicht erwiesen, dass die Orientierung von Kirchenbauten nach den Sonnenaufgangspunkten an den Festtagen bestimmter Heiliger erfolgte.