Das Anwesen Brahmsstraße 17–19 in Berlin-Grunewald gehörte dem Landgerichtsrat bzw. Landrichter Dr. iur. Erich Manasse (geboren am 12. September 1889 in Berlin; gestorben am 16. November 1952 ebenda), der gleichzeitig auch in der Koserstraße 4I. in Berlin-Dahlem gemeldet war. Er ist auf der Gedenktafel für die während der NS-Zeit verfolgten Juristen jüdischer Herkunft im Haus des Deutschen Richterbundes in der Kronenstraße 73–74 in Berlin-Mitte verzeichnet. – Zitiert nach: Jüdisches Adreßbuch für Groß-Berlin, Ausgabe 1929/30, Goedega Verlags-Gesellschaft m.b.H., Berlin, S. 217, Spalte 4. – Zitiert nach: Berliner Adreßbuch 1930, Erster Band, Verlag August Scherl Deutsche Adreßbuch-Gesellschaft m.b.H., Berlin, I. Teil, S. 2078, Spalte 2. – Zitiert nach: Berliner Adreßbuch 1930, Verlag August Scherl Deutsche Adreßbuch-Gesellschaft m.b.H., Berlin, IV. Teil, S. 1408, Spalte 7. – Zitiert nach: Gedenktafel Jüdische Juristinnen und Juristen, auf: gedenktafeln-in-berlin.de – Zitiert nach: Traueranzeige Dr. Erich Manasse. In: Aufbau – Reconstruction, Vol. XVIII, No. 49, 5. Dezember 1952, S. 29, Spalte 1–2.
Kurt Landsberg (Hrsg.): Festschrift anlässlich des fünfundzwanzigjährigen Bestehens der Privaten Jüdischen Waldschule Grunewald. Selbstverlag, Berlin 1937, OCLC250692574, S. 16.
Helge bei der Wieden: Das Ende des Bankhauses Joseph Heine. Schaumburg-Lippischer Heimatverein (Hrsg.), Bückeburg 1971, OCLC970854823.
Schulgründungen durch jüdische Pädagoginnen kamen insbesondere dadurch zustande, dass sie vor 1918 kaum an öffentlichen Schulen eingestellt wurden und während der Weimarer Republik u. a. wegen der Lehrerarbeitslosigkeit geringere Chancen hatten. Die Einrichtung höherer Schulen für Mädchen war vernachlässigt worden, so dass jüdische Eltern, deren Töchter besonders zahlreich nach höherer Bildung drängten, häufig keine Schule fanden, die sie aufnahm. Die wenigen öffentlichen Mädchenschulen waren überfüllt; Privatschulen versuchten durch Quotierung einen höheren Anteil jüdischer Schülerinnen zu verhindern. Couragierte jüdische Pädagoginnen wie Toni Lessler initiierten daher eigene Schulzirkel und Schulen. Die Schulbehörden zeigten sich dafür meist einigermaßen tolerant, da sie ein Interesse daran hatten, bestehende Engpässe im öffentlichen Schulwesen ohne Mehrkosten zu beheben, denn staatliche Zuschüsse gab es für diese Privatschulen nicht, sie mussten sich durch das von den Eltern erhobene Schulgeld selbst finanzieren. – Zitiert nach: Marlise Hoff: „Hier ist kein Bleiben länger“. Jüdische Schulgründerinnen in Wilmersdorf: Anna Pelteson, Toni Lessler, Lotte Kaliski, Dr. Vera Lachmann, Dr. Leonore Goldschmidt. Katalog zur Ausstellung „Hier ist kein Bleiben länger“. Jüdische Schulgründerinnen in Wilmersdorf, 19. März bis 18. September 1992 im Wilmersdorf-Museum. Bezirksamt Wilmersdorf von Berlin, Abteilung Volksbildung (Hrsg.), OCLC246721451, S. 4ff.
1915 erhielt Toni Lessler die Genehmigung, eine „Familienschule“ mit bis zu 20 Kindern zu führen, die ab 1916 auf 25 Schüler vergrößert werden durfte. – Zitiert nach: Jörg H. Fehrs: Von der Heidereutergasse zum Roseneck. Jüdische Schulen in Berlin 1712–1942. Arbeitsgruppe Pädagogisches Museum e. V. (Hrsg.), Edition Hentrich, Berlin 1993, ISBN 978-3-89468-075-6, OCLC246831900, S. 298–303.
Dr. Jürgen Matthäus, Prof. Dr. Mark Roseman: Jewish Responses to Persecution, Volume 1 1933–1938 (= Documenting Life and Destruction: Holocaust Sources in Context). Published in association with the United States Holocaust Memorial Museum. Rowman & Littlefield, AltaMira Press, Lanham, Maryland [Washington, D.C.] 2010, ISBN 978-0-7591-1908-6, OCLC398504405, S. 423.