Heiner Flassbeck: Thomas Mayer über Austerität in einer Welt ohne Gewinne.: „Dem Nachfrageausfall steht kein steigendes Kapitalangebot gegenüber, das für sinkende Zinsen sorgen könnte. – Warum? – Weil die Sparversuche der einen die Einkommen der anderen reduzieren. Versuchen die privaten Haushalte und der Staat zu sparen, dann sinken zunächst die Gewinne, d. h. das Einkommen der Unternehmen. Halten diese (was bei sinkender Auslastung unwahrscheinlich ist) an ihren bisherigen Investitionsplänen fest, können sie das dafür notwendige Kapital jetzt nur noch zu einem Teil aus dem Gewinn aufbringen – das unternehmensinterne Kapitalangebot ist gesunken. Sie müssten also bei den Banken mehr Kapital nachfragen für die gleiche Investitionstätigkeit wie in dem Fall ohne zusätzliche Ersparnis. Was die Sparer mehr gespart und zur Bank getragen haben, trifft folglich auf eine höhere Kapitalnachfrage. Der Effekt auf den Zins ist Null: er kann nicht sinken und deshalb steigen die Investitionen nicht. Folglich gibt es keinen automatischen Nachfrageersatz für die geringere Konsumnachfrage.“
Tim Worstal: The Reason Austerity In Greece Didn’t Work. Forbes. „The answer, it appears, is that the underlying structure of the Greek economy is such that it just couldn’t take advantage of the meagre benefits that austerity did provide.“
Aristos Doxiadis: What Greece Needs. In: New York Times. „If so, it matters little what they manage to negotiate on debt and fiscal deficits. Unless Greece can export more, the country will fail to grow in the anti-austerity phase of this crisis, just as it failed under austerity.“
Einheit in Vielfalt: Wie es mit Europa weitergehen kann. In: Ökonomenstimme.org. Abgerufen am 13. September 2016 (Vier der fünf aktuellen „Wirtschaftsweisen“, also Mitglieder des Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, letzter Absatz).
Hans-Werner Sinn über die Gefahren einer realen Abwertung bei den Krisenländern. (Memento vom 8. Juli 2015 im Internet Archive) CESifo, 2010. „Ja, aber dann muss es sein Leistungsbilanzdefizit abbauen. Dafür gibt es nur zwei Wege. Der eine ist eine Depression und eine Senkung der Löhne und Preise, was das Land an den Rand eines Bürgerkrieges treiben würde. Der zweite Weg ist ein Austritt aus dem Euro mitsamt einer Abwertung.“